Wir sind Eltern.
Und: unsere Kinder sind in mancher Hinsicht anders als Kinder, die in ihren leiblichen Familien in Sicherheit aufwachsen können.
Und: sie sind einmalig und wertvoll – wenn auch in ihren Bedürfnissen nicht immer leicht zu verstehen.
Doch genau das versuchen wir. Mit Liebe, Engagement, professioneller Erziehung und Förderung.
Weil Kinder es einfach wert sind. Bedingungslos.
Ich bin Pflegemutter, weil ich diesen besonderen Kinder etwas auf den Lebensweg mitgeben möchte: Du bist in Ordnung. Es liegt nicht an dir, dass die Erwachsenen vieles nicht gut hinkriegen. Du bist geliebt.
Anne, 3 Pflegekinder
Neu: Die Zahl der Kinder mit Entwicklungstrauma nimmt zu. Leider reichen in solchen Fällen Liebe und ein stabiles Zuhause oft nicht aus, um dem Kind gerecht werden zu können. Es gibt darum hier im Landkreis eine professionelle Pflegeelternausbildung, die durch das IWS angeboten wird. Mehr Info hier:
Verschiedene Formen der Pflege:
Bereitschaftspflege: Für max. 3 Monate ist das (kleine) Kind in deiner Familie. Es kommt plötzlich und bringt eine Menge Herausforderungen mit. Du hast viele Termine, Wege und Gespräche sowie Kontakte mit der leiblichen Familie. Du kannst dem Kind in dieser schrecklichen und belasteten Zeit einen Ruheort und Geborgenheit geben.
Kurzzeitpflege: Die gibt es in unserem Landkreis eigentlich gar nicht (kein Konzept). Trotzdem gibt es immer wieder Kinder, die nach einer gewissen Zeit in der Pflegefamilie wechseln. Beispiel: Die leibliche Mutter ist schwer krank. Ihre Krankenhausaufenthalte machen es unmöglich, das Baby selbst zu versorgen. In ihrer Familie gibt es aktuell niemanden, der das Kind nehmen könnte. Es bleibt für reichlich 1 Jahr in einer Pflegefamilie, bis sich die Oma dann doch entschließt, das Kind aufzuziehen.
Dauerpflege: Ein aufgenommenes Kind verbleibt (wahrscheinlich bis zur Volljährigkeit) in der Pflegefamilie. Es gibt wenige Fälle, in denen das Jugendamt dieses auch so deutlich formuliert – aber es gibt sie. Ist ein Kind etliche Jahre fremd untergebracht und dort vollständig zu Hause, besteht die Möglichkeit, für das Kind eine Namensänderung zu beantragen. Das ist keine Adoption, kann aber für das Kind sehr wichtig sein, um die Zugehörigkeit zu bestätigen.
Trotz aller Liebe und etlichen Jahren in der Pflegefamilie kann es sein, dass ein Kind die Familie wieder verlässt. Der Wechsel erfolgt aus den unterschiedlichsten Gründen, oft in eine Wohngruppe oder auch zurück in die Herkunftsfamilie. So ein Prozess sollte gut und empathisch begleitet werden. Darauf hat jedes Kind ein Recht!
Verwandtenpflege: Auch Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen usw können Pflegeeltern werden. Wenn es innerhalb der Familie eine Notlage gibt, die es erforderlich macht, dass ein Kind nicht bei seinen Eltern bleiben kann (bsp. Suchterkrankungen), dann ist immer die erste Frage, ob innerhalb der Familie jemand gefunden wird, der das Kind versorgt. Diese Pflegepersonen können auch als Pflegeeltern tätig werden. Mehr Info dazu beim Pflegekinderdienst.